2018Nitteler Fels - Leuchtpunkt der Artenvielfalt.
Die imposante Nitteler Felswand ist DIE Landmarke der Obermosel. Zusammen mit den vorgelagerten Weinbergsteillagen
und dem mediterranen Klima bietet er einer Vielzahl an Orchideenarten, seltenen Fledermäusen oder
gefährdeten Reptilien einen ganz besonderen Lebensraum. Das liegt auch daran, dass der Dolomitfels
mit 20 m Höhe und fast einem Kilometer Länge im ganzen Moseltal einzigartig ist. So wurde der "Nitteler Fels" 2018 zu Recht als
Leuchtpunkt der Artenvielfalt unter dem Motto "Rekord-Verdächtig" ausgezeichnet.
15. August 2018
Mosel Textilkunst Event
Drei Künstlerinnen aus Trier, Leipzig und Riga (Lettland) kamen im Rahmen der Veranstaltungen zum "Leuchtpunkt Nitteler Fels" nach Nittel, um sich hier im Weinberg am
Felsen inspirieren zu lassen und künstlerisch zu arbeiten. Sie trafen hier auf eine
befreundete Künstlerin aus Nittel.
Am Donnerstag 13. September gab es ein erstes Zusammentreffen. Der Veranstalter, Kultur- und Weinbotschafter Dr. Johannes P. Orzechowski, nahm
die Damen in Empfang und brachte ihnen die Besonderheiten der Region und des Ortes nahe.
Künstlerische Arbeit und Ausstellung
Der Freitag und Samstag standen ganz im Zeichen der künstlerischen Tätigkeit.
Die Ausstellung wurde am Sonntag um 11 Uhr bei schönem Wetter im
Felsengarten am Nitteler Fels mit einem Sektempfang eröffnet.
Bis 17 Uhr konnten die neu geschaffenen Werke der Künstlerinnen besichtigt werden. Weitere
mitgebrachte Kunstwerke waren ebenfalls zu sehen und konnten teilweise auch erworben
werden.
Mitmachen und Lernen
Während der Ausstellung zeigten die Künstlerinnen interessierten Besuchern ihre Techniken.
Außerdem wurde an einer Gemeinschaftsarbeit gestickt. Jeder konnte dabei mitmachen und eigene
Ideen einbringen.
Das leibliche Wohl wurde durch den Verkauf von Wein und anderen Getränken sowie Kaffee
und Kuchen sichergestellt.
Veranstalter Dr. Johannes P. Orzechowski, taurenis touristic
11. August 2018
Nacht der Vampire mit Weinprobe am 11. August
Allerlei Interessantes über die Fledermäuse, über alte Mythen und neues Wissen erfuhren wir am 11. August 2018
im Felsengarten am Nitteler Fels im Rahmen der Veranstaltungen zu "Nitteler Fels - Leuchtpunkt der Artenvielfalt".
Fledermäuse haben einen schlechten Ruf, weil sie immer wieder auch mit dem Vampirmythos assoziiert werden.
Alexander Schumitz, zertifizierter Natur- und Landschaftsführer sowie Nationalparkführer, erzählte, wie
regionale Sagen den Vampirmythos auch für die Region belegen und so den schlechten Ruf der nachtaktiven Jäger begründet haben.
An der Obermosel sind mehr als zehn Fledermausarten nachgewiesen, wie etwa die gefährdeten Mopsfledermäuse
sowie die kleine Bartfledermaus. Sie alle jagen aktuell nachts im Moseltal sowie auf den bewaldeten Höhen
nach Insekten, um sich ausreichend auf ihre Winterruhezeit vorzubereiten. Die Veranstaltung am
Nitteler Fels - Leuchtpunkt der Artenvielfalt war auch Teil der Internationalen Fledermausnacht, die
seit mehr als 20 Jahren für die bedrohte Tierart und ihren Schutz wirbt.
Der Teilnehmerbeitrag betrug 12 €, eingeschlossen ein kleine Weinprobe (alternativ Traubensaft). Kinder konnten kostenfrei
bei einem Elternteil mitgehen.
Veranstalter: Dr. Johannes P. Orzechowski.
24. Juni 2018
Kräuterwanderung mit Bowle am 24. Juni
Zur Artenvielfalt gehören auch die Kräuter, die oft unbeachtet am Wegesrand stehen oder gar als Unkraut vernichtet werden.
Viele dieser Kräuter sind jedoch essbar oder können z.B. zur Herstellung von Tees oder Salben verwendet werden. Bei einer
Kräuterwanderung am 24. Juni 2018 gab es Gelegenheit, mehr darüber zu lernen.
Gemeinsam mit Kräuterpädagogin Anja "Tilly" Thielen konnten die Teilnehmer im Laufe der Wanderung die traditionellen Kräuter des
Johanniskranzes entdecken und vieles über ihre Vorzüge und Heilkräfte erfahren. Auch das Thema der Biodiversität spielte natürlich eine Rolle.
Im Anschluss an die Wanderung wurde aus gesammelten Kräutern eine Kräuterbowle hergestellt und natürlich auch getrunken.
Die Wanderung dauerte etwa 2,5 Stunden. Der Ausklang mit Bowle war dann im Weingut St. Richter (Weinstraße 48).
Der Kostenbeitrag betrug lediglich 5 Euro für Erfrischungsgetränke während der Wanderung und die Bowle danach.
Veranstalter: Kultur- und Weinbotschafter Dr. Johannes P. Orzechowski, Nittel
23. Juni 2018
Workshop Johanniskraut-Rotöl am 23. Juni.
Johanniskraut ist eine Pflanze, die durch ihren hohen Wuchs und ihre vielen gelben Blüten angenehm auffällt. Weniger bekannt
ist jedoch, dass sich aus ihr ein Öl herstellen lässt, das z.B. in der Hautpflege vielseitig verwendet werden kann.
Dieses Öl, das aus einer bestimmten Sorte Johanniskraut gewonnen wird, nimmt wegen seines Gehaltes an Hypericin eine rote Farbe an und
wird daher auch Rotöl genannt.
Es ist vorwiegend zur äußerlichen Anwendung, als Massageöl, zur Hautpflege und zur Behandlung von Verbrennungen und Narben geeignet.
Diplom-Biologe und Heilpraktiker Hans-Joachim Hoppe erläuterte den Teilnehmern am Samstag, 23. Juni, von 10 bis etwa 13 Uhr im Felsengarten am Nitteler Fels
(unterhalb der "Hand"), was es mit dem Rotöl auf sich hat, erntete mit ihnen zusammen das Johanniskraut frisch und zeigte, wie man daraus das Rotöl
herstellen kann. Jeder Teilnehmer erhielt ein Glas, in dem er dann den Ansatz für einen Liter Rotöl mit nach Hause nehmen konnte.
Veranstalter: Kultur- und Weinbotschafter Dr. Johannes P. Orzechowski, Nittel
18. Juni 2018
Fotoausstellung mit Bildern einheimischer Tiere vom 14. bis 18. Juni
Anlässlich der Auszeichnung des Nitteler Felsens zum "Leuchtpunkt der Artenvielfalt" waren vom 14. bis zum 18. Juni 2018
Fotos einheimischer Tiere im Bürgerhaus Nittel (Wiesenstr. 5) zu sehen.
In der freien Natur lassen sich viele Tiere oft nur schwer beobachten. Natur-Fotograf Hervé Moschler hat sie in ihrem Lebensraum aufgesucht und präsentierte mit über 70 Bildern einen einzigartigen Blick aus nächster Nähe. Alle Aufnahmen sind in der Region Nittel entstanden und zeigen die große Artenvielfalt, die es zu erhalten gilt.
Mehrere Gruppen von Schule und Kindergarten nutzten die Gelegenheit. Der Fotograf war selbst anwesend und konnte fachkundig die Fragen der Kinder beantworten.
Veranstalter: Kultur- und Weinbotschafter Dr. Johannes P. Orzechowski, Nittel
Fotograf: Hervé Moschler, Söst
3. Juni 2018
Konzert im Lehlinger Felsengarten
Am 3. Juni 2018 um 19.30 Uhr gab es in Nittel ein ungewöhnliches Konzert an ungewöhnlichem Ort.
Die World-Music-Gruppe "Rudzurika" stellte uns an diesem Abend im Felsengarten am Nitteler Fels ihre Musik vor und entführte uns in
eine Zeit als das Leben noch im Einklang mit der Natur stattfand.
Rudzurika spielt vorwiegend auf traditionellen Instrumenten, ganz ohne Elektronik. Damit fügt sich die Musik
ein in die Abendstimmung im Felsengarten unterhalb des Nitteler Felsens. Die Lieder haben sie selbst geschrieben
auf der Basis alter Texte und Melodien, von leise meditativ bis kraftvoll.
Schon vor Beginn der Veranstaltung konnte man sich schon einmal mit einem
Getränk versorgen. Im Ausschank war ein Elbling Classic, die Sonderedition zur Auszeichnung des Nitteler
Felsens als "Leuchtpunkt der Artenvielfalt". Das Lied zum Wein, das ebenfalls Rudzurika geschrieben hat,
war natürlich auch zu hören. Weiterhin gab es Cocktails mit frischen Kräutern direkt aus dem Garten, mit
und ohne Alkohol.
6. Mai 2018
Veranstaltungen an den Tagen der Lebendigen Moselweinberge
Die "Tage der Lebendigen Moselweinberge" wurden am 5. Mai 2018 im Weingut Frieden-Berg durch Staatssekretär Andy Becht offiziell eröffnet. 27 Veranstaltungen
boten an jenem Wochenende ein abwechslungsreiches Programm in den Weinbergen entlang der Mosel (samt Saar und Ruwer) von Kanzem bis nach Koblenz.
In Nittel ergänzten die Kultur- und Weinbotschafter das Programm mit zwei Führungen am 5. und am 6. Mai. Gerd Müller führte am Samstag in einer dreistündigen Wanderung mit Weinprobe "Über Stock
und Stein zum Felsen- und Orchideenweg". "Vom Knie zur Hand" lautete der Titel einer Sonntagsmatinee
mit Dr. Johannes Orzechowski zwischen zwei Kunstwerken durch die Weinberge mit der Vorstellung des Nitteler Felsens
als "Leuchtpunkt der Artenvielfalt" und des "Lehlinger Gartens".
5. Mai 2018
Andy Becht zeichnete Leuchtpunkt der Artenvielfalt aus
Die imposante Nitteler Felswand ist die Landmarke der Obermosel. Zusammen mit den vorgelagerten Weinbergsteillagen und dem mediterranen Klima bietet er einer Vielzahl an Orchideenarten, seltenen Fledermäusen oder gefährdeten Reptilien einen ganz besonderen Lebensraum. Das liegt auch daran, dass der Dolomitfels mit 20 m Höhe und fast einem Kilometer Länge im ganzen Moseltal einzigartig ist. So ist der "Nitteler Fels" zu Recht Leuchtpunkt der Artenvielfalt unter dem Motto "Rekord-Verdächtig".
Nitteler Fels steht im Fokus der Lebendigen Moselweinberge
Aus dem Weinbau- und Wirtschaftsministerium war Staatssekretär Andy Becht nach Nittel an die Südliche Weinmosel gekommen, um am
5. Mai den Nitteler Fels als Leuchtpunkt der Artenvielfalt auszuzeichnen. Damit unterstrich er die Bedeutung
der Initiative "Lebendige Moselweinberge" für sein Ressort.
Im Rahmen der Initiative Lebendige Moselweinberge sind Naturerlebnisbegleiter in jedem Jahr aufgerufen
"Leuchtpunkte der Artenvielfalt" zu wählen. Das Motto für das Jahr 2018 „rekordverdächtig" suchte Flussabschnitte,
die ideale Lebensbedingungen für bedrohte Arten bieten. Dr. Johannes Orzechowski hatte zusammen mit seinen Kollegen
Hans-Peter Welter und Alfred Willenbücher die Bewerbung für den Nitteler Fels auf den Weg gebracht.
Ein einstimmiges Votum für die mächtige, unter Naturschutz stehende Felswand hat in der Gemeinde für ein
Aktionsprogramm gesorgt. Eine neue Informationstafel des Heimat- und Verkehrsvereins informiert Besucher über die
Flora, Fauna und Geologie des Felsen. Der Seniorenverein wollte mit der Errichtung eines 2 Meter hohen Lebensturms
kleinen Tieren Unterschlupf und Wohnung bieten. Die Kindertagesstätte St. Martin hat die Einrichtung des Turms
tatkräftig unterstützt. In einer naturpädagogischen Lerneinheit mit Erzieherin Maria Frieden und Kultur- und
Weinbotschafterin Marlene Bollig haben die Kinder Seelilienstengel in Kalksteinen gefunden, die Felswand als Haus
für Tiere und Pflanzen kennengelernt und Steinanhänger gebastelt.
Becht enthüllte die Informationstafel für den neuen Leuchtpunkt. Über den darauf befindlichen QR-Code
können Besucher zu der detaillierten Beschreibung seiner landschaftlichen Besonderheiten gelangen. Diese beruhen
auf dem Dolomitgestein, das aus den Kalkablagerungen eines Urozeans entstand und der Mosel im Dreiländereck ein
besonderes Gesicht gibt.
1. Mai 2018
Nitteler identifizieren sich mit Leuchtpunkt der Artenvielfalt
Die imposante Nitteler Felswand ist die Landmarke der Obermosel. Zusammen mit den vorgelagerten Weinbergsteillagen und dem mediterranen
Klima bietet er einer Vielzahl an Orchideenarten, seltenen Fledermäusen oder gefährdeten Reptilien einen ganz besonderen Lebensraum.
Das liegt auch daran, dass der Dolomitfels mit 20 m Höhe und fast einem Kilometer Länge im ganzen Moseltal einzigartig ist. So ist der
"Nitteler Fels" zu Recht Leuchtpunkt der Artenvielfalt unter dem Motto "Rekord-Verdächtig".
Der Nitteler Fels als neues Aushängeschild der Region
Der Nitteler Fels ist etwas Besonderes. Das schätzen nicht nur die Gäste an der Obermosel, das wissen auch die Nitteler.
Die imposante Bruchkante des Felsens ist von weither sichtbar. Die Einheimischen identifizieren sich anhand dieses Merkmals mit
ihrer Umgebung. Viele sind bereits hier aufgewachsen und manche haben sich erst später bewusst dafür entschieden, in dieser
landschaftlich attraktiven Region zu leben. Der Fels gehört zu Nittel und trägt maßgeblich zum Heimatgefühl der Nitteler bei.
Mit der Auszeichnung zum Leuchtpunkt der Artenvielfalt werden die unter Naturschutz gestellten Areale nochmals in Wert gesetzt.
Die seltenen Tier- und Pflanzenarten haben einen hohen Stellenwert für die Vielfalt in den Nitteler Weinbergen. Die Aufwertung
des Felsens kann nur im Zusammenspiel der Akteure in der Region gelingen. Die ansässigen Winzer, die Vereine von Nittel und selbst
die kleinen Nitteler der Kindertagesstätte haben wesentlich dazu beigetragen.
Die Initiative "Lebendige Moselweinberge" des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum hat bei der Umsetzung des Projekts den
Nitteler Bürgern beratend zur Seite gestanden. Durch die Arbeit der Akteure vor Ort werden solch besondere Standorte wie der
Nitteler Fels nicht nur für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen attraktiver, sondern auch für die Menschen, die in diesem Raum
agieren. Der Kalksteinfelsen ist ein Motiv der Naherholung für die Einheimischen und ein sichtbares Highlight für Touristen. Die
Wanderwege durch das Gebiet führen an den Besonderheiten der Mosellandschaft entlang. Die besondere Ehre der Auszeichnung als Leuchtpunkt
der Artenvielfalt bringt Nittel nach vorne. Ob als einzigartige Naturlandschaft, traumhafte Wohnlage oder vielseitiges Urlaubsziel,
Nittel kann nur gewinnen.
Leuchtpunkt "Nitteler Fels"
Beschreibung
Nördlich von Nittel an der Obermosel im Landkreis Trier-Saarburg befindet sich der "Nitteler Fels". Das Areal ist seit 1998 als
Naturschutzgebiet ausgewiesen und liegt im Landschaftsschutzgebiet "Obermosel" sowie im Fauna-Flora-Habitat "Nitteler Fels und Nitteler
Wald". Die vor etwa 240 Millionen Jahren entstandenen Dolomit- und Kalksteinfelsen ragen über 20 Meter in die Höhe und erstrecken
sich über eine Länge von etwa einem Kilometer. Die Besiedlung des Gebiets erfolgte nachweislich in der Steinzeit. Seit mehr als
1000 Jahren, vermutlich jedoch bereits zur Zeit der Römer, wird Wein angebaut.
Landschaftliche Besonderheiten / Landschaftsbild
Über dem ausgeprägten Moselbogen bestimmt der imposante Fels das Landschaftsbild. Die Bruchkante des hellen Dolomitfelsens
ist von weither sichtbar. Dass dieses Gestein nur an wenigen Stellen an der Mosel vorzufinden ist, schafft einen ganz besonderen
Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. An den Moselhängen unterhalb des Felsens ergänzen zum Teil steile Weinberge das
Landschaftsensemble. Somit zählt der Nitteler Fels zu den vielfältigsten Landschaftselementen im ganzen Landkreis.
Entstehung / Geologie
Vor ca. 240 Millionen Jahren im Zeitalter des Oberen Muschelkalks drang die Bucht eines flachen Meeres bis in den Bereich
der heutigen Obermosel vor. Damals setzten sich mächtige Schichten mit muschelreichen Ablagerungen des Meeres und eingetragenem Ton,
Silt und Sand ab, die dann über Jahrmillionen zum Dolomitgestein verdichteten. Eine Besonderheit an der Mosel stellen die periodisch
wasserführenden Quellen oberhalb der Felskante dar. Das kalkhaltige Wasser läuft langsam die Felswand hinunter und erzeugt kleine,
tropfsteinähnliche Kalksinterbildungen. Der Bereich unterhalb der Felswand besteht aus weichem Mergel des Mittleren Muschelkalks.
Bei Regen kommt es leicht zu Hangrutschungen des ausgeschwemmten Sediments. Durch diese Prozesse wurde im Laufe von Jahrtausenden
das weiche Material abgetragen und die Bruchkante des Felsen sichtbar. Die Böden unterhalb der Bruchkante sind kalkreich und bieten
eine gute Voraussetzung für den Anbau der Rebsorten Elbling, Burgunder und Auxerrois, die ursprünglich aus dem benachbarten Lothringen
eingeführt wurden.
Klima
Der Hang in Nittel ist nach Südwesten ausgerichtet, sodass sich der Dolomitfels erwärmt und diese Wärme auf die Weinberge
zurückstrahlt. Die so geländeklimatisch begünstigte Lage ist bei durchschnittlich etwas über 700 mm Niederschlag im Jahr nicht
nur für den Weinbau förderlich. Auch wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten finden hier ihre bevorzugten Lebensräume.
Flora
Die Biotop- und Strukturtypen am Nitteler Fels haben eine überregionale Bedeutung für die Artenvielfalt und den Erhalt der
Biodiversität. Felsengebüsche mit Felsenbirne, Kornelkirsche und Elsbeere sind hier zu finden. Die Weißdornsträucher dominieren
eindrucksvoll den Bereich der oberen Felswand. Unter die zu schützenden Biotoptypen fällt zudem der Fels, in dessen Spalten
gefährdete und schützenswerte Arten ihren Lebensraum haben. Darunter zählen der Milzfarn, der gewöhnliche Tüpfelfarn und der
Mauerraute. In den Trespen-Halbtrockenrasen und die naturnahen Kalkmagerrasen wachsen das Wimpernperlgras und die Karthäusernelke.
Eine Besonderheit stellt das vielfältige Orchideen-Vorkommen mit Bocks-Riemenzunge, Hummel-Ragwurz, Bienen-Ragwurz, Ohnhorn,
Pyramiden-Hundswurz und Purpur-Knabenkraut, die entlang des Moseltals nur an der Obermosel und vermehrt am Nitteler Fels zu finden
sind, dar. Auch der Acker-Wachtelweizen und der Kriechende Hauhechel sind dort beheimatet. Hervorzuheben ist auch der Anbau der
Rebsorte Elbling, die hauptsächlich an der Obermosel angepflanzt wird. Ein Fünftel der Weltjahresproduktion an Elblingweinen stammt
aus Nittel, wo 75 % der Weinberge mit Elblingreben bestockt sind.
Fauna
Der Nitteler Fels ist Lebensraum für viele Reptilien, Insekten, Vögel und Fledermausarten. Die Felswände dienen als
Jagdhabitate den gefährdeten Großen Hufeisennase, Mopsfledermaus, Breitflügelfledermaus und Bechsteinfledermaus, die sich
von den dort lebenden Insekten ernähren. Über 50 Tagfalter-Arten wurden am Dolomitfelsen beobachtet, darunter der Silbergrüne
Bläuling, der Schwalbenschwanz, der Kleine Sonnenröschen-Bläuling und der Große Schillerfalter. Zudem leben dort sehr seltene
Nachtfalter, beispielsweise die Getreide-Steppeneule und die Braune Labkrauteule. Die Leitarten Mauereidechse und Schlingnatter
halten sich in den Felsspalten und den Weinbergsmauern auf. Auch Wildbienen sind in dem Gebiet zu finden. Der Baumbewuchs am oberen
Fels bietet Greifvögeln eine Lebensstätte, dort leben unter anderem der Turmfalke, der Rote Milan und der Habicht. Weitere Vogelarten,
wie der Neuntöter, das Schwarzkelchen oder der Grünspecht, halten sich in den Gebüschen auf.